Tuesday, November 20. 2007: Mit dem Länderspiel gegen Wales in Frankfurt an diesem Mittwoch (Anstoß 20.30 Uhr, live in der ARD) findet eine erfolgreiche Qualifikationsrunde der deutschen Nationalmannschaft für die UEFA EURO 2008 ihren Abschluss. Noch vor allen anderen großen europäischen Fußballnationen hat sich das Team von Joachim Löw für die Endrunde in Österreich und der Schweiz qualifiziert. Nun wird gegen Wales der Schlusspunkt einer Erfolgsgeschichte gesetzt.
Entsprechend positiv fällt die Bilanz des Bundestrainers aus. “Qualität und Quantität des Kaders hat sich seit der WM verbessert“, sagt Löw mit Blick auf die elf bestrittenen Spiele in der EM-Qualifikation, in die Deutschland am 2. September 2006 mit einem 1:0-Sieg über Irland gestartet war. „Wir haben jetzt auf allen Positionen mehrere Spieler im Angebot.“ Gerade im Mittelfeld kann Löw aus einem großen Angebot an erfahrenen Spielern und jungen ehrgeizigen Nachrückern auswählen. „Hitzlsperger, Fritz und Rolfes haben sich in den vergangenen Monaten empfohlen. Wir haben heute im Mittelfeld mehr Möglichkeiten als vor einem Jahr. In Richtung EM wird es mit der Rückkehr bewährter Spieler zu einem Konkurrenzkampf kommen.“
Auch
Lukas Podolski wird von Löw
eher im Mittelfeld als im Sturm verortet. Gegen Wales soll der 22-jährige Podolski wie schon am Samstag in Hannover aus dem linken Mittelfeld Druck aufs gegnerische Tor entwickeln. “Er hat gegen Zypern gezeigt, wie wertvoll er sein kann, wenn er aus der Tiefe kommt. Seine Stärke ist sicher nicht, mit dem Rücken zum Tor zu stehen, sondern wenn er frontal in die Spitze stoßen kann. Lukas ist keine Zentrumsspitze wie etwa ein Luca Toni."
Bundestrainer Joachim Löw will kein Taktieren © Bongarts/GettyImages
Bundestrainer Joachim Löw will kein Taktieren
Auf die Frage, ob nun die beiden Münchner Podolski und
Bastian Schweinsteiger um eine Position
konkurrieren, antwortet Löw lächelnd: „Das kann man so sagen.“ Mit einem Sieg über Wales würde das DFB-Team den 29. Punkt im zwölften Spiel einfahren. Es wäre der neunte Sieg bei zwei Unentschieden und einer Niederlage, der Heimniederlage gegen die Tschechen. 35 Tore hat Deutschland in den Qualifikationsspielen bisher erzielt. Von den 50 teilnehmenden Nationalmannschaften im Wettbewerb hat keine andere auch nur 30 Tore gemacht. Der Weltmeister schoss in der Qualifikation 19 Treffer, die technisch starken Holländer brachten es auf 14 Treffer.
Mit anderen Worten – das
Ticket für Österreich und die Schweiz ist
längst gelöst, dem letzten ernsthaften Test unter Wettbewerbsbedingungen mangelt es etwas an Dramatik. Das war schon einmal anders. Am 15. November 1989 besiegte Deutschland den Gast aus Wales 2:1 in einem hochdramatischen Qualifikationsspiel für die Weltmeisterschaft in Italien. Thomas Häßler schoss damals das erlösende Siegtor. Soviel Melodrama ist für den Mittwoch nicht zu erwarten.
Dennoch, wie vor jedem anderen Länderspiel und gerade vor den eigenen Fans will das Team wieder attackierenden Fußball zeigen. „Jedes Taktieren ist undenkbar“, sagt Löw unmissverständlich. Auch in Frankfurt will die Mannschaft Siegeswille, Fitness und Spielfreude demonstrieren. Der Schlussakkord der EM-Quali soll auch ein großes Dankeschön für den Anhang werden. Vor Spielbeginn wird sich das Team mit einem Banner bei den Fans für die tolle Unterstützung während der Qualifikation bedanken.
Das
rhetorische Fernduell zwischen
Oliver Bierhoff und
Rudi Völler, dass am Montag ausgetragen wurde und am Dienstag die Zeitungsseiten füllte, will Löw, wie zu erwarten, nicht kommentieren. „Ich kümmere mich am Tag vor einem Länderspiel nicht um solche Sachen. Unser Verhältnis zur Bundesliga ist absolut in Ordnung. Die Beziehung zwischen Nationalmannschaft und Bundesligaklubs wurde in den vergangenen Monaten noch intensiviert und verbessert.“ (Quelle: dfb.de)