Tuesday, August 21. 2007:
Die Schweizer Nationalmannschaft testet zum Auftakt der EM-Saison am Mittwoch Abend in Genf (20.30 Uhr) gegen
Holland. Die Nummer 6 der FIFA-Rangliste ist ein weiterer
hochkarätiger Gegner auf dem Weg zur Euro 2008 im eigenen Land. "Es ist drei Monate her seit dem letzten Spiel. Da ist es schön, sich wiederzusehen", sagt Coach
Jakob Kuhn. (Bild:wikipedia.de, Reto Stauffer)
Kuhn richtet den Fokus auf die verbleibende Zeit bis zur Europameisterschaft, die unruhigen Zeiten des Frühjahrs sollen passé sein. Es werde nun eine Seite umgeblättert und ein neues Kapitel aufgeschlagen. "Es ist eine neue Saison, die mit der Euro bei uns endet. Die EM ist nicht mehr nur ein Anlass auf dem Spielkalender. Sie wird für die Spieler nun unmittelbar spürbar", so Kuhn. Jeder wolle bei diesem Anlass "vor der eigenen Haustüre" dabei sein und sich deshalb in den Vordergrund spielen.
"Nkufo wird spielen"Dies wird auch das Ziel von Blaise Nkufo sein, der bei seiner Rückkehr im Mittelpunkt des Interesses steht. Der 32-jährige Stürmer, der sich in Holland zum treffsicheren Angreifer entwickelt hat, wird nach Aussage des Nationaltrainers auch spielen. Genauso, wie auch Torhüter Fabio Coltorti, der nach dem Rotationsprinzip wieder an der Reihe ist. Nationaltrainer Kuhn wird Ende Jahr Bilanz ziehen und zum Auftakt des EM-Jahres enthüllen, wer seine Nummer 1 sein wird.
Nach vorne spielen und intelligent verteidigenEs gehört zu Kuhns Strategie, in der langen Phase ohne Ernstkampf gegen möglichst viele starke Gegner spielen zu lassen. "Wir wollen im nächsten Sommer keine Überraschungen erleben", so Kuhn. Dass die Schweiz dabei nicht immer als Sieger vom Platz gehen könne, nimmt er bewusst in Kauf. "Die Chancen auf ein gutes Resultat sind für uns grösser, wenn wir versuchen, offensiv kreativ zu spielen", sagt Kuhn. Er versteht darunter "100 Prozent Einsatz und Spielzüge, die Freude bereiten". Die Schweiz könne sich nicht defensiv aufstellen und so auf ein gutes Resultat hoffen. "Wir haben nie gut ausgesehen, wenn wir uns zurückdrängen liessen." Kuhn will eine Mannschaft, die unabhängig der Qualität des Gegners nach vorne spielt und intelligent verteidigt.
(Fast) ausgeglichene BilanzDie Holländer stuft der Nationalcoach als "einen der Grossen des Weltfussballs" ein, deren Stars man im Fernsehen immer wieder gerne bewundere. Gleichwohl weist die Schweiz bisher in den 31 Vergleichen mit KNVB-Auswahlen eine praktisch ausgeglichene Bilanz auf; 14 Siegen stehen 15 Niederlagen gegenüber. Zuletzt standen sich die beiden Nationen im Rahmen der EM in England 1996 gegenüber. Die Holländer siegten dank Toren von Jordi Cruyff und Dennis Bergkamp 2:0. Aus jenen beiden Teams wird nur noch Oranje-Keeper Edwin van der Sar im Stade de Genève aktiv sein. Der letzte Schweizer Erfolg liegt fast 16 Jahre zurück, als die Schweiz dank Toren von Elia und Favre 2:1 siegte.
Sicherheitskonzept auf dem PrüfstandDie Partie im Stade Genève, für die bis Dienstag Mittag 22'000 Tickets verkauft worden sind, ist auch für das Sicherheitskonzept zum EM-Test. Sechs englische und sechs Deutschschweizer "Spotter", in zivil gekleidete englische Hooligan-Spezialisten, werden im Umfeld des Spiels wie auch zwei uniformierte holländische Polizisten anwesend sein. Rund 1000 Anhänger der "Elftal" werden in Genf erwartet. Vier ausländische Polizei-Kommandanten, die sich mit Grossvereinen wie Arsenal auskennen, beobachten den Einsatz und werden das Sicherheitsdispositiv beurteilen. (Quelle:football.ch)