Wednesday, February 13. 2008:
Dieses Interesse der deutschen Fußball-Fans ist rekordverdächtig: Genau 872.650 Bestellungen für insgesamt 2.630.027 Eintrittskarten zu Spielen der deutschen Nationalmannschaft bei der EURO 2008 in Österreich und der Schweiz sind beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) eingegangen. Allein in den letzten 24 Stunden bis zur Schließung des EM-Ticketportals in der Nacht zum Mittwoch wurden noch einmal rund 630.000 Karten geordert.
"Das sind überwältigende Zahlen", sagt DFB-Generalsekretär Wolfgang Niersbach. "Es ist offensichtlich, dass die deutschen Fans die Begeisterung der WM 2006 bei der EURO 2008 weiter ausleben möchten. Deshalb ist es bedauerlich, dass wir vergleichsweise nur so wenige Anhänger der DFB-Auswahl mit Tickets versorgen können. Das Grundproblem ist die geringe Kapazität der Stadien in Österreich und der Schweiz."
Daher setze der DFB darauf, so Niersbach weiter, "dass die EM-Städte wie Klagenfurt vor Ort auch durch das bei der WM bewährte Public Viewing ein ausreichendes Ausgleichsangebot schaffen. Denn wir wissen, dass Zehntausende deutscher Fans auch ohne Karte zur EURO reisen wollen."
Ticketauslosung im März unter notarieller Aufsicht
Exakt 21.765 Tickets waren dem DFB zunächst für die drei EM-Vorrundenspiele der Nationalmannschaft zugeteilt worden. Davon werden 14.400 und damit ein Anteil von 70 Prozent für den freien Verkauf zur Verfügung gestellt. Für diese drei Vorrundenspiele haben genau 502.024 deutsche Fans insgesamt 1.503.061 Karten bestellt.
Die dem DFB zugewiesenen EM-Tickets - auch die für den möglichen Einzug der Nationalmannschaft ins Viertel- und Halbfinale sowie ins Endspiel - werden bei einer Auslosung unter notarieller Aufsicht den Fans Anfang März zugeteilt. Grundsätzlich gilt dabei, dass ein ausgeloster Besteller maximal vier Karten für ein EM-Spiel erhält.
Bei einer Qualifikation der DFB-Auswahl für die K.o.-Runde hat die Europäischen Fußball-Union (UEFA) folgende Kontingente an den Deutschen Fußball-Bund verteilt: Sollte die Nationalmannschaft ihr Viertelfinale als Sieger der Gruppe B am 20. Juni in Wien absolvieren, würde der DFB dafür 7020 Tickets erhalten, als Gruppenzweiter für das Viertelfinale am 19. Juni in Basel wären es 5980 Karten. Beim Einzug ins Halbfinale am 25. Juni in Basel stünden erneut 5980 Tickets zur Verfügung, beim Finale am 29. Juni in Wien dann 9800 Karten. Auch in der K.o.-Runde gehen - wie in der Vorrunde - 70 Prozent der Eintrittskarten aus dem DFB-Kontingent in den freien Verkauf an die deutschen Anhänger.
EM-Ticketportal schloss in der Nacht auf Mittwoch
Für die EM-Vorrundenspiele gegen Polen (8. Juni) und Kroatien (12. Juni) im Wörthersee-Stadion Klagenfurt, das eine Kapazität von 30.000 Plätzen aufweist, erhält der DFB von der UEFA jeweils 5722 Karten, für das dritte Vorrundenspiel gegen Gastgeber Österreich (16. Juni) im Wiener Ernst-Happel-Stadion, das über ein Fassungsvermögen von 50.000 Zuschauern verfügt, genau 10.321 Karten.
Jeder Interessent konnte im Online-Verfahren, das sich schon beim Ticketing der WM 2006 bewährt hatte, maximal vier Karten bestellen, musste dabei seine eigenen persönlichen Daten und die seiner Begleitpersonen angeben. Das Ticketportal auf www.dfb.de schloss in der Nacht vom 12. auf den 13. Februar um 0 Uhr. Der zeitliche Eingang der Bestellung spielte keine Rolle.
Kartenpreise zwischen 45 und 550 Euro
Die Ticketpreise bewegen sich zwischen 45 Euro (Kartenkategorie drei in der Vorrunde) und 550 Euro (Topkategorie beim Finale in Wien). Für jedes Ticket wird eine Verkaufsgebühr von fünf Prozent fällig, hinzu kommt für jede Bestellung eine Gebühr von 20 Euro für die Bearbeitung und den Versand. Der Gesamtpreis wird sofort nach der Zuteilung in Rechnung gestellt, auch für die Vouchers. Sollte sich die deutsche Mannschaft nicht für weitere EM-Begegnungen qualifizieren, werden die einbezahlten Gelder innerhalb von acht Tagen zurückerstattet.
Gemäß den Ticket-Bestimmungen der UEFA dürfen keine Kartenkontingente an Reiseveranstalter gegeben werden. Für die Spiele ohne deutsche Beteiligung erhält der DFB keine Eintrittskarten. Diese wurden bereits im zurückliegenden Jahr über www.uefa.com abgesetzt. (Quelle:dfb.de)